Astra Militarum – Die Truppen versammeln

Was mache ich bloß mit meiner Imperialen Armee für Warhammer 40.000?

Astra Militarum standard bearer

Dies ist keine Rückkehr zu Warhammer 40.000. Irgendwie aber doch. Die Imperiale Armee bzw. das “Astra Militarum” haben mich nie so ganz losgelassen. Im Gegensatz zu anderen WHFB und WH40K Minis habe ich den Großteil meiner Imps-Sammlung behalten. Als vor ein paar Wochen die neuen Cadianer veröffentlicht wurden, hat’s mich wieder gepackt. Da ich mich in den letzten Monaten ohnehin schamlos der Nostalgie hingegeben habe, ist es jetzt auch Zeit, die Truppen wieder zu versammeln und Soldaten für den Imperator zu bemalen. Ganz ohne Spielbarkeit und Armeeliste, einfach frei Schnauze. Mal sehen was das wird!

Die Imperiale Armee hat von Beginn an eine große Faszination auf mich ausgeübt. Damals (1997) steckten wir noch in der 2. Edition und die Garde bestand im wesentlichen aus einzelnen Regimentern mit sehr eigenständigem Look. Man konnte eine Mischform spielen oder nur Miniaturen eines bestimmten Regiments kaufen. GW hat sich mit der 3. Edition leider weitestgehend davon entfernt und im wesentlichen nur noch Cadianer und Catachaner fortgeführt. Die alten Regimenter der Tallarner, der Mordianer, der Prätorianer und der Valhallaner wurden nie wieder aufgelegt. Sie hatten allerdings immer Fans, so dass es nicht wundert, dass es mittlerweile ausreichend Alternativhersteller gibt – vor allem im digitalen Bereich. Im Laufe der Zeit sind neue Regimenter wie die Stahllegionäre, die Vostroyaner oder das Todeskorps von Krieg dazugekommen. Zumindest das Todeskorps erreichte eine enorme Popularität und beeinflusste das Entstehen ganz neuer, kreativer Hobbyzweige (Stichwort #turnip).

Imperial Guard Catachans

Meine Truppen – Cadianer und Catachaner

Als Kind der ’80er und als großer Fan der muskelbepackten Actionstars dieser Epoche hatten es mir die Dschungelkämpfer von Catachan früh angetan. Anfangs nur als Metallminiaturen erhältlich waren sie für mich jedoch weitestgehend unerschwinglich. Das änderte sich mit den Plastikboxen der Catachaner – der ersten vollständigen Plastikbox für die Imperiale Armee überhaupt. Ich war hin und weg und fuhr am Erscheinungstag gleich nach der Schule in den GW Essen um meine Box abzuholen. Perfekt!
Die damals zusammengebauten Modelle habe ich heute nicht mehr, allerdings fliegt noch ein jüngfräulicher Gussrahmen bei mir herum, so dass ich einen Trupp noch einmal aufstellen könnte. Zugegeben, die Plastik Catachner waren damals schon nicht die schönsten Modelle. Aus heutiger Sicht sind sie völlig aus der Zeit gefallen. Die durchtrainierten Rambos sind eh völlig überzeichnet, darüber hinaus erlauben die Teile aber auch nur komische Posen und sie sind relativ grob gestaltet. Schön ist das nicht unbedingt, aber so war es eben. Dass dieser Gussrahmen heute allerdings noch verkauft wird, finde ich auch eher traurig. Da ist bei den (digitalen) Alternativherstellern wesentlich besseres zu holen.

Aber auch den Cadianern mit ihrem klassisch-soldatischen Look konnte ich etwas abgewinnen. In ihrer Masse wirkten sie ein wenig wie die mobile Infanterie aus Starship Troopers. Als sie mit der 4. Edition neue Plastikboxen und weitere, überarbeitete Modelle erhielten, wurde endlich erstmalig eine komplette Range überarbeitet. Ich war erneut begeistert und fand die Aussicht auf schwere Waffen aus Plastik einfach nur unglaublich.
Leider, leider widmete ich mich mit der Bemalung fast nur Warhammer Fantasy und Herr der Ringe, so dass meine WH40k Soldaten überwiegend farblos blieben. Auch wenn ich nicht zum Spiel zurückkehre habe ich nun doch Lust, die alten Figuren endlich zu bemalen. Und ja,…natürlich,… es kommen auch ein paar neue dazu…

Die alte Garde

Zunächst habe ich mir einen Überblick verschafft, was ich alles habe, was ich damit machen kann und möchte und was ich noch suche.

Relativ viel meiner alten Cadianer-Armee hatte ich nach Hobby-Exit verkauft. Vor allem die Panzer und Schwere Waffen-Trupps gingen gut weg, ein paar weitere Truppen sind verblieben. Ich hatte die Infanteriemodelle damals relativ schnell bemalt, fertig werden war die Prämisse. Entsprechend unansehnlich finde ich sie heute, 20 Jahre später.

Astra Militarum Cadia Troops

Davon sind allerdings auch nur noch einige wenige übrig und unter diesen sind nochmal einige Metallminiaturen, die ich ja problemlos entfärben kann. Vorhanden ist auch noch ein vollständiger Gussrahmen für einen Leman Russ (warum auch immer ich den nicht verkauft hatte), einer für einen catachanischen Sentinel und haufenweise vollständige Plastikgussrahmen für cadianische Soldaten und Waffentrupps. Die schicken Gardisten der 3. Edition habe ich noch unbemalt und in einem Anfall von krankhafter Nostalgie habe ich mal einen vollständigen Gardistentrupp der 2. Edition (ja, die Plastik Monoposen) gekauft. Diverse Spezialwaffen, Offiziere und Charaktermodelle sind noch da und, worüber ich mich sehr freue, ein 5er Trupp der alten Ogyrns – die ich ja viel schöner finde als alle moderneren Varianten.

Imperial Guard Ogyrns

Unterm Strich habe ich relativ viel noch am Start, aus dem ich mit ein paar Zukäufen (Panzern vor allem!) schnell eine vollständige Armee des Astra Militarum aufstellen könnte. Will ich aber gar nicht.

Die Verstärkungen für das Astra Militarum

Warum kaufe ich trotzdem noch etwas? Weil es schlichtweg ein paar Sachen gibt, die ich haben will. Die catachanischen Scharfschützen möchte ich noch haben. Einen Baneblade – zugegeben, keine kleine Sache. Damals war der Baneblade aber das großartigste, was man sich als Spieler der Imperialen Armee vorstellen konnte und es gab ihn nur als teures Resinmodell bei Forgeworld. Den Release des Plastikmodells hatte ich gar nicht mitbekommen und heutzutage ist er keine Besonderheit mehr. Für mich ist er es aber eben immer noch. Die Prägung durch die 2. Edition hat auch dazu geführt, dass ich immer eine Kavallerieeinheit haben wollte. So richtig cool fand ich die alten Attilaner aber schon damals nicht und hatte schwierige Umbaupläne. Nun erscheinen neue Attilaner, die ich abermals eher doof finde. Große Hoffnungen stecke ich hingegen in den angekündigten Kickstarter von Victoria Lamb. Die Previews ihrer Reiter sehen sehr stark aus und atmen den Geist der tallarnischen Kavallerie. Wahrscheinlich werde ich hier zuschlagen.

Wie man sieht: Es ist Kraut und Rüben. Ich möchte keine Armee aufstellen und ich möchte beileibe nicht einfach so drauf los sammeln – die komplette neue Range des Astra Militarum interessiert mich nicht, auch wenn ich zugeben muss, dass GW eine tolle Neuauflage geschafft hat (bis auf den überflüssigen Rogal Dorn vielleicht). Es geht viel mehr um mein eigenes Bild von dieser Armee. Im Optimalfall habe ich irgendwann eine Vitrine, in der schlaglichtartig Einheiten und Modelle des Astra Militarum ausgestellt sind und einen Überblick vermitteln, wie diese Armee meiner Meinung nach aussehen sollte.

Was kommt als nächstes?

Es ist irgendwie befreiend, dass der neue Codex und die neuen Miniaturen zwar meine Leidenschaft für das Astra Militarum erneut geweckt haben, gleichzeitig aber keinen Kaufreiz für die neuen Sachen angeregt haben (sorry GW!). Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem, was ich irgendwo verpackt gelagert habe, würde ansonsten eher Kleinigkeiten neu kaufen und muss bei manchen Sachen ohnehin auf Ebay & Co. zurückgreifen. Insbesondere bei Panzern will ich mal schauen, was man in der Bucht finden kann. Das macht die ganze Sache seltsam gemütlich. Ich fange jetzt einfach mal an und lasse mich von keinen immer neuen Astra Militarum-Armeelisten stressen. Gleichzeitig gibt es natürlich auch viele, viele andere Projekte und die immer noch gültige Feststellung: Verdammt, ich habe überhaupt gar keine Zeit dafür.

Mittlerweile tritt bei mir aber auch eine Entspannung bezüglich all der Ideen ein. Alle zwei Wochen kommt ein neues Projekt dazu und die alten sind noch lange nicht beendet, viele noch nicht einmal angefangen. Egal, es macht Spaß, schon der Denkprozess ist Kreativität pur und alles steckt ja auch lediglich in der Entwicklungshölle fest, bis es irgendwann mal tatsächlich ausgeführt wird.

Astra Militarum plastic sprues

In aller Ruhe knipse und klebe ich mich jetzt nach und nach durch Astra Militarum-Gussrahmen (allein schon das wir dauern!) und lasse das Projekt wachsen. Einen Neuzugang habe ich derweil allerdings erstanden: Im Sale gab es kurz vor Erscheinen des neuen Astra Militarum-Codexes den alten Kommandotrupp. Ich habe zugeschlagen, weil ich die ganzen Bit-Optionen haben wollte und man ja auch nie weiß.

Astra Militarum Cadian Command Squad

Für meine zukünftige Astra Militarum-Sammlung habe ich mir übrigens ein neues Farbschema überlegt. Die alten Cadianer waren mir zu düster. Bei ihnen ging es damals darum, ein Stadtkampf-Schema möglichst schnell umzusetzen. Zukünftig sieht das anders aus, ist aber auch wieder aufwendiger. Naja, wir werden sehen. Mittlerweile habe ich den ersten Standardtrupp geklebt und grundiert. Theoretisch fehlt jetzt nur noch die Bemalung und der Imperator hat wieder Grund zu lächeln…

Veröffentlicht in Warhammer (TOW & 40.000) und verschlagwortet mit .

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