Happy Halloween allerseits! Oder wann auch immer Ihr diesen Beitrag lest. Hier soll es um Slasherfilme gehen. Obwohl ich an sich überhaupt kein Horrorfan bin (es unterhält mich schlicht nicht, Ausnahmen wie Tanz der Teufel mag es gebn), haben Slasherfilme ihren eigenen Reiz. Sie haben eigene Gesetze, sie funktionieren nach bestimmten Mechanismen und haben bisweilen recht wenig mit Horror gemein. Von den klassischen Slasher-Ikonen Michael Myers, Jason Vorhees, Freddy Krueger oder auch Leatherface habe ich einiges gesehen. Fast immer habe ich aber nur den allerersten Film für die Filmbildung und dann die neueren Filme bzw. Reboots gesehen. Von Halloween, Freitag der 13. oder Nightmare on Elmstreet haben mich die Fortsetzungsfilme eigentlich nie gereizt.
Dieser Beitrag ist eine Sammlung meiner Miniaturen des Slasher-Genres. Der Beitrag wird aktualisiert und wächst, wenn ich etwas neues bemale. Immer wieder reinschauen lohnt sich also 🙂
Halloween
Mit Halloween fing alles an. H20 war, glaube ich, der erste oder einer der ersten Slasherfilme, deren Release ich bewusst mitbekam und den ich sehen wollte. Gesehen habe ich ihn dann doch erst viel später, aber Michael Myers war dann als Charakter trotzdem immer präsent. Von ihm wollte ich auf jeden Fall eine Miniature haben. Für mich ist Michael nicht nur die Inkarnation eines Slashers, er ist auch fast immer unterhaltsam, wenn er auftaucht (das klingt seltsam, oder?). Einfach ein purer, böser Slasher mit einer kleinen Prise Coolness. Und wir sollten nicht vergessen, dass wir Jamie Lee Curtis wahrscheinlich nicht in ihren späteren Filmen gesehen hätten, wenn John Carpenter sie nicht für den ersten Film 1978 gecastet hätte – was für ein großer Verlust das gewesen wäre!
Hier gibt’s den Trailer zum ersten Film. Ich finde den Film heute schwer erträglich, weil er so super langsam inszieniert ist und unseren Sehgewohnheiten so gar nicht mehr entspricht. Natürlich sind alle alten Slasherfilme schlecht gealtert, hier fällt mir aber besonders auf, wie langsam und spannungsarm er aus heutiger Sicht ist.
Sehr gut gefallen haben mir die beiden Reboot-Filme von Rob Zombie, die eine eigene und geschlossene Version erzählen. Das hat für mich bestens funktioniert. Slasherfilme müssen nicht immer in endlosen Reihen fortgesetzt werden. Ganz gut fand ich auch Halloween 2018, wobei ich kein Fan von diesem modernen Unding bin, alles möglich zu ignorieren und stattdessen ganz am Anfang anzuschließen. In diesem Fall hats denooch funktioniert, leider fand ich dann Halloween Kills einfach nur schrecklich. Auf den dritten Teil dieser neuen Triologie (war klar, dass es ne Triologie werden muss, ne?) habe ich gar keine Lust. Den ersten Teaser zu Halloween Kills fand ich aber genial:
In Zeiten, in denen Trailer schon den ganzen Film verraten und Teaser auch oft keine große Hilfe sind, ist dieser Teaser eine Wohltat. Er ist kurz und hat es in sich. Er schließt unmittelbar an das Ende des Vorgängers „Halloween 2018“ an, baut ein wenig Stimmung auf und zeigt uns dann Laurie und die anderen Überlebenden, wie sie sich vom brennenden Haus entfernen. An ihnen fährt die Feuerwehr mit Blaulicht und Sirenen vorbei und Laurie schreit verweifelt „Let him burn!“. Man muss kein Kenner der Gesetzmäßigkeiten von Slasher-Filmen sein um zu wissen was Laurie weiß: Das Löschen des Hauses wird Michael retten und alles war vergebens. Der Horror geht weiter. Der Teaser macht mit wenigen Sekunden und einfachsten Mitteln klar was Sache ist und leitet zur Fortsetzung über. Leider war der Film dann doch eine Enttäuschung.
Meine Michael Myers Miniatur ist von Studio Miniatures. Ein tolles Design, sauberer Guss, fast keine Reinigung notwendig. Für das Base habe ich den Blattstempel von PK-Pro verwendet. Die Blätter geben der Miniatur das richtige Herbstgefühl und sind eine einfache Möglichkeit, Michael Myers ein thematisches Base zu geben. Mit seinem allgemeinen Erscheinungsbild bin ich total zufrieden. Süßes oder Saures!?
Freitag der 13.
Wie erwähnt, habe ich alle Remakes/Reboots der bekannten Slasherfilme gesehen. Am wenigsten kann ich mich allerdings an das Remake von Freitag der 13. erinnern. War es überhaupt gut? Ich weiß es nicht. Ich erinnere mich aber ziemlich gut an Freddy vs. Jason – da hatten wir eine Menge Spaß, aber vielleicht lag es auch nur am Bier.
Als ich die Horror-Range von Studio Miniatures entdeckte, musste ich mindestens die ikonischen Slasher (natürlich) kaufen. Der Plan ist, zu jedem von ihnen eine kleine szenische Base zu bauen, die zu den Umgebungen in ihren Filmen passt. Jason ist mit dem Camp Crystal Lake bzw. dem See verbunden, also wollte ich, dass er am Ufer eines Gewässers mit etwas Schilf steht. Das Schilf stammt von Ziterdes. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, auch wenn jetzt seine Machete ein bisschen versteckt ist.
Eine Anekdote zu Freitag der 13. sollte erwähnt werden: Mir war nie bewusst, dass der allererste Freitag der 13. Film von 1980 nur $ 550.000 gekostet, aber $ 59,8 Mio. eingespielt hat. Keine große Überraschung, dass sie eine Fortsetzung nach der anderen machten, um die Kuh zu melken.
A Nightmare on Elm Street
Man kann nicht über Slasherfilme reden, ohne an Freddy zu denken. Er ist der besonders perfide Meister des Slashings. Freddy kam mit einer zusätzlichen rechten Hand mit einem Beil, aber ich habe natürlich keine Sekunde gezögert die Krallenhand zu nehmen 🙂
Oh, und was die Filme angeht… Ich habe keinen einzigen der originalen Elm Street-Filme gesehen. Es gibt Kompilationen auf youtube mit den grausamsten Kills, die ich mir angesschaut habe und ich finde, man bekommt einen wunderbaren Eindruck. Ich habe zwar das Remake von 2010 mit Jackie Earle Hailey gesehen, das ich gar nicht so schlecht fand, aber ich kann mir vorstellen, warum es den Fans der Originalfilme nicht gefallen hat. Soweit ich weiß sind die Filme qualitativ sehr schwankend und manche halten den zweiten (oder dritten?) für den besten. Ursprünglich wollte ich mal alle sehen (der Vollständigkeit halber), aber die Zeit hat gefehlt und es war dann doch auch nicht wichtig genug. Ich glaube, ich bin selbst einfach zu sehr ein Träumer um die Idee von Freddy zu mögen..
Texas Chainsaw Massacre
Weiter geht’s mit Leatherface. Ich habe das Remake The Texas Chainsaw Massacre von 2003 direkt nach Erscheinen ungesehen auf DVD gekauft und mochte ihn tatsächlich gerne, ich finde ihn toll und dicht inszeniert. Das Original kannte ich nur vom Hörensagen, in Deutschland gab es auch keine offizielle Möglichkeit ihn zu sehen. Das habe dann gute 10 Jahre später nachgeholt und habe ihn leider als unsehbar empfunden. Ich weiß nicht mehr genau was es war, aber ich glaube, ich fand ihn einfach wahnsinnig anstrengend und drüber und in jedem Fall schlecht gealtert. Das sieht eine ältere Generation wahrscheinlich anders und so habe ich zum ersten mal ein Remake als eine sinnvolle, zeitgemäße Neuinszenierung empfunden. Für mich zählt Leatherface zweifellos zu den großen Vertretern der Slasherfilme.
Klar, Leatherface musste in die Sammlung. Die Figur ist von Studio Miniatures und kommt in einem Set mit Leatherface aus dem zweiten Originalfilm mit Anzug und Kettensäge. Den zweiten Film habe ich nicht gesehen und plane, die zweite Figur irgendwann umzubauen, sie wird jetzt erstmal nicht bemalt.
Leatherface sollte dreckig aussehen, was mir für mein Empfinden auch ganz gut gelungen ist. Ein würdiger Auftritt in meiner Horror Icons-Reihe.
Chucky
Chucky ist eine dieser Filmfiguren, die ich schon lange kannte bevor ich den Film gesehen habe. Ich war noch ein Kind, da haben mir andere bereits davon erzählt, die diesen Film irgendwie schon gesehen haben. Da mich Horrorfilme, wie gesagt, nie sonderlich gereizt haben, habe ich den ersten Teil auch erst ziemlich spät im Sinne einer filmischen Bildung nachgeholt, die weiteren Teile habe ich mir dann aber alle geschenkt. Die Idee finde ich ganz witzig und er ist ja durchaus auch humorvoll gemacht, so richtig unterhalten hat er mich aber nicht. Sind es überhaupt Slasherfilme? Die Tatsache, dass er sich bis heute so hartnäckig mit Fortsetzungen gehalten hat und weitestgehend in der Hand von Erfinder Don Mancini geblieben ist, finde ich dennoch beachtlich. Deshalb hier nun meine kleine (schon wieder!) Würdigung von Chucky.
Die Miniatur ist von L72’s Metal Miniature Musings und war von mir mitgenommen worden, als ich damals unbedingt E.T. bestellen musste. Sie ist aus Resin und trifft Chucky hevorragend – ich finde, er ist sofort zu erkennen. Die Modellierung fällt etwas knubbelig aus, was aber bei Größe und Gegenstand (Puppe, kein realer Mensch) nicht schwer ins Gewicht gefällt. Ich wollte eine thematisch einigermaßen passende Base und habe mich für einen schlichten, schwarz-weiß gefliesten Küchenboden entschieden. Ich bin absolut zufrieden mit dem kleinen Killer und hoffe bloß, dass er nun kein Eigenleben beginnt.
Das Schweigen der Lämmer
Okay, okay, Hannibal Lecter ist natürlich kein Vertreter der Slasherfilme. Ich liste ihn hier trotzdem als eine ikonische Figur des Horrorfilms auf. Klar kann man streiten, ob es sich hier nicht eher um Thriller handelt. Die Figur an sich ist für mich aber ein astreiner Horrorcharakter, der den obigen Vertretern in nichts nachsteht.
Auch Hannibal Lecter war eine ikonische Figur, die man kannte, lange bevor ich „Das Schweigen der Lämmer“ selber sehen konnte. Gleichzeitig ist es einer der Filme, die für mich nachträglich durch die Buchlektüre abgewertet wurden. Oftmals ist es ja so, dass man erst ein Buch liest, dann den Film sieht und der Film in der Regel nicht an das Buch heranreichen kann. Wenn ich erst einen Film sehe und dann das Buch lese bringe ich beim Lesen meistens die filmischen Bilder mit dem Gelesenen in Einklang und es vermischt sich doch noch ganz gut, so dass es keinem von beidem schadet.
Nachdem ich „Das Schweigen der Lämmer“ gesehen habe, war ich so fasziniert von Dr. Hannibal Lecter, dass ich alle Romane aus der Reihe von Thomas Harris gelesen habe. Zwar hatte ich Anthony Hopkins immer vor Augen, entwickelte aber eine eigene Vorstellung von Clarice Starling und löste mich stark vom Film. Die Bücher habe ich alle verschlungen, die Filme nur noch der Vollständigkeit halber gesehen und alle nicht mehr so gut gefunden. Was die Bücher betrifft war „Hannibal“ für mich das Highlight.
Es ist natürlich keine Überraschung, dass von allem was den Film ausmacht, die Performance von Anthony Hopkins das einzige ist, was für mich den Test gegen die Vorlage besteht. Ich kann ihn mir einfach nicht mehr anders vorstellen. Auch die Darstellung von Mads Mikkelsen in der Serie „Hannibal“ war für mich zwar ein interessanter, alternativer Zugang, aber nichts was mich so richtig fesseln konnte. Anthony Hopkins als Hannibal Lecter bleibt für mich das non-plus-ultra. Ich habe länger überlegt, ob er in meine „Horror Icons“-Reihe gehört.
Während die Filme sicherlich keine Horrorfilme sind und auch an Hannibal Lecter eher andere Aspekte faszinieren als die bloße Grausamkeit und der Kannibalismus, so ist die Figur für mich dennoch eine mit ikonischem Status der Bösartigkeit, die als Stereotyp des „zivilisierten“ Abgründigen dient. Wenn man an Hannibal Lecter denkt, dann denkt man an einen zwar intellektuellen und kultivierten, aber dennoch gefühlskalten und Grenzen überschreitenden Massenmörder. Für mich hat er seinen klaren Platz in einer Hall of Fame des Horrors, auch wenn er diesem Genre eigentlich nicht angehört.
Die Miniatur ist von Studio Miniatures und stellt ihn in der legendären Verhörszene mit Zwangsjacke und Gesichtsmaske dar. Die Bewegungsunfähigkeit durch die Fixierung an der Karre gehört für mich zur Atmosphäre dazu. Es sind nicht nur die Arme gefesselt, der Mann ist überhaupt an jeder kleinsten Bewegung gehindert, so gefährlich ist er. Meiner Miniatur wollte ich deshalb die Karre verpassen. Es war eine ganz schöne Herausforderung, dies im passenden Maßstab selber zu bauen. Das Gestell ist aus Alu-Draht, den ich vorsichtig gebogen habe, einige Teile sind aus Plastikkarton, die Räder sind winzige Teile, die ich von einem speziellen Dübel abgeschnitten habe und die Gurte sind Green Stuff. Die Figur selbst ist unverändert, außer dass ich die Beine ein wenig zusammengebogen habe.
Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden. Es fängt für mich die Gefährlichkeit des Moments ein und präsentiert Hannibal Lecter so, wie er angemessen präsentiert werden sollte – andernfalls vielleicht im Anzug mit Glas Wein in der Hand. Mit der Bemalung bin ich nicht zufrieden, sie sieht real allerdings auch nicht so unsauber aus wie auf dem Foto.